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Autorenbildsusakarr

Fest des wiederkehrenden Lichts

-Ist heute das Fest der Liebe? fragt Zebra. -Ist natürlich eine rhetorische Frage, fügt es listig lächelnd hinzu.

-In der Tat. Ich hab mir wieder mal gedacht, dass es bei manchen Leuten auf Geschenkaustausch geschrumpft ist, meint Okapi und legt den Kopf schief. Es hat eine rote Zipfelmütze aufgesetzt, und der weiße Bommel an der Spitze verstärkt die Bewegung.

-Aber das ist doch eine gute Gelegenheit, sich klarzumachen, was wichtig ist! Dass nicht alles Produkt ist! Denn in der Verwertbarkeitslogik werden sogar Lebewesen frei verfügbare Produkte. Dann ist alles käuflich zu erwerben.


-Sieht man ja auch bei der Nutzung von Menschen in Kriegen als Kanonenfutter, fügt Okapi hinzu. -Oder bei Menschenhandel. In dieser Logik ist es auch völlig in Ordnung, alle möglichen Tiere als Zutaten zu „traditionellen“ oder besonders „exotischen“ Festessen zu missbrauchen. Eine solche Auffassung von Feierlichkeit hat einen extrem gewalttätigen und unbarmherzigen Unterton. Man braucht nur, ein Beispiel von vielen, an Frischfisch-Verkäufen vorbeigehen.


-Da verwundert es nicht zu hören, dass gerade die Feiertage häufig Zeitpunkt für üble Streitereien sind. Das hat mir erst kürzlich eine Coachin erklärt, meint Zebra mit ernster Miene. -Man ist es nicht mehr gewöhnt, länger Zeit miteinander zu verbringen. Und es passiert oft, dass Geschenke als Ausdruck von liebevollen Gefühlen hergegeben werden. Und von den Beschenkten als Ersatz für echte Zuwendung verstanden werden.

-Aber es gibt mehr und mehr Leute, die sich zurückziehen. Die aus diesem X-Mas Kommerzprojekt aussteigen, wirft Okapi ein. -Die einander wertvolle Geschenke machen, nämlich Zeit und Aufmerksamkeit. Sich wirklich überlegen, was Freude macht, was Zeit wertvoll sein lässt.

-Und wenn man Zeit und Ruhe hat, kann man sich auch den Luxus gönnen, in sich hineinzuspüren. Klingt weise, nicht?, meint Zebra. -Hier könnte ich mir einen leisen Gong dazu vorstellen. Als Aufforderung, sich zu fragen: Welchen Einfluss haben Werte und Gefühle auf das Verhalten? Und wie wirken sich diese aus, wenn man sie entsprechend lebt?

-Das ist eine Challenge. Lohnt sich, glaube ich. Dazu braucht es Offenheit, zu echtem Austausch von Gedanken und Gefühlen, mit denen, die einem am Herzen liegen.

-Oder alleine sein, Einfühlung zu üben, sagt Zebra. -Dadurch entstehen eine innere Ruhe und Gewahrwerden. Viele haben beschlossen, sich zu Jahresende eine wirklich stille Zeit des Rückzugs gönnen. So wie manche Tiere, die Winterschlaf halten. Ihre Energien sammeln. Und welche, die wirklich schöne Geschenke machen, zum Beispiel. Dass sie jemandem Zeit schenken.

Okapi nickt zustimmend. -Dazu braucht es gar keinen Rummel. Im Gegenteil, vielleicht einfach Rückzug, um sich wirklich darauf zu besinnen, was wichtig ist. Sich selbst zuhören und wahrnehmen, was so los ist im Inneren.


-So be it. And so it is, antwortet Zebra mit feierlicher Miene.



© Skyler Ewing by Pixels



Festival of the returning light


-Is today the celebration of love? asks Zebra. -It's a rhetorical question, of course, he adds with a sly smile.

-In fact. Once again, I figured it had shrunk to gift exchanges for some people, Okapi says, tilting its head. It has put on a red pointed cap, and the white pom-pom on the top reinforces the movement.

-But this is a good opportunity to realize what is important! That not everything is product! Because in the utilizability logic even living beings become freely available convenience products. Then everything is to be acquired.


-You can see it in the use of people in wars as cannon fodder, Okapi adds. -Or in human trafficking. In this logic, it is also perfectly okay to abuse all kinds of animals as ingredients for "traditional" or especially "exotic" feasts. Such a conception of festivity has an extremely violent and ruthless undertone. You need only walk past, one example of many, fresh fish sales.


-It is not at all surprising to hear that it is particularly the holidays that are often the time for nasty fights. This was explained to me only recently by a coach, Zebra says with a serious face. -People are no longer used to spending time together. And it often happens that gifts are given as an expression of loving feelings. And are understood by the recipient as a substitute for real affection.

-But there are more and more people who withdraw. Who drop out of this X-Mas commercial project, Okapi interjects. -Giving each other valuable gifts of time and attention. Really contemplating what brings joy, what makes time worthwhile.

-And when you have time and peace, you can also allow yourself the luxury of introspection. Sounds wise, doesn't it, Zebra muses. -Here I could imagine a quiet gong sounding. As an invitation to ask oneself: What influence do values and feelings have on behavior? And what effect do they have if you live them accordingly?

-This is a challenge. It's worth it, I think. It takes openness, to genuine sharing of thoughts and feelings, with those you care about.

-Or to be alone, to practice empathy, says Zebra. -This creates an inner calm and awareness. Many have decided to allow themselves a truly quiet time of retreat at the end of the year. Just like some animals that hibernate. Gathering their energies. And some that give really beautiful gifts, for example. That they give someone the gift of time.

Okapi nods in agreement. -There's no need for hype at all. On the contrary, maybe just a retreat to really reflect on what's important. Listen to yourself and notice what's going on inside.


-So be it. And so it is, answers Zebra with a solemn expression.



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