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Mindfood

Food has gained a high level of importance, apart from being an existential necessity. These days discussions about eating are to be found all over the place, as there is more and more evidence available about the connection of eating habits, environmental issues, and quite clearly, pandemics.

At the same time there are those who strive to maintain the importance of food pleasures which related to animal flesh. This argument uses a tight link between the equation of other’s death - and own satisfaction. A somewhat linear, one dimensional point of view. A point that I will follow on about in one of the next blog entries.

In one of my former projects I asked persons from different backgrounds to explain their point of view regarding the practices related to food production. I tried to understand their desire and ability to suppress knowledge and feelings. Indeed, the mindless ability to enjoy pain loaded food relates to a lack of realism, I hereby rely on a redefinition of realism, by Anna Barcz: she suggests to use it as “an attempt to open up reality”.

Taking a philosopher’s perspective: one of the questions that arise as soon as we think about eating flesh of other living beings, that have been put to death for the only reason of alleged meat eating related pleasure, is: can it be ethically maintained to deprive another sentient being, maybe even possessing a soul, from its right to live? Putting it more bluntly: what gives us the right to discriminate them on the one hand into “significant others”, as Donna Haraway points out, and on the other hand into nameless production material, aka livestock? The fact that many people consider the mere existence of anything as horrible as a “wet market” as normal is worth some more thoughts. Following Jacques Derrida, we can describe the treatment of these animals as unequal fight and even an ongoing war (une lutte inégale, une guerre en cours).

Taking an environmentalist’s perspective: There is overwhelming evidence about the connection of lifestyle, especially food habits and environmental and, as for now, global health issues. The waste of land for the agroindustrial (aka aggro-industrial) complex is quite absurd. Growing food for animals that will be eaten. Destroying vast areas, woodlands, rainforests. Add on: the destructive emissions of CO2 and other climate harming gases due to intensive farming.

Taking a psychologist’s perspective: how should we, as a society, deal with the violent, ongoing, everyday practices of exploiting and killing millions of sentient beings? Needless to say, there must be a causal relation between the readiness to use violence and psychical well being of a society.

The question of choosing food is no longer one of personal taste. It has become a moral one, impacting on the survival of life on earth. It seems highly questionable how the present waste and destruction of natural resources will be explicable to future living beings. They will have to deal with the consequences, maybe also some of us, if we are tough enough to survive Maybe the world will last longer than the next bloody feast. Maybe we should be prepared.

- Lugubrious, this input. I would like to tell you something uplifting as a counterbalance! says Zebra. - Let's hear it! Okapi answers. - There are people who cuddle with llamas because it's so relaxing. - What is the beauty of it? Okapi raises an irritated eyebrow. Do llamas like that? - They do for a while. They don't have much trouble setting boundaries when it gets too much for them. You know... Zebra purses its lips.


Photo by Belle Co from Pexels


Mindfood

Essen hat einen hohen Stellenwert erlangt, abgesehen von existenzieller Notwendigkeit. Heutzutage ist die Diskussion über das Essen allgegenwärtig, und es gibt immer mehr Belege für den Zusammenhang von Essgewohnheiten, Umweltfragen und - aktuell - auch ganz klar Pandemien.

Gleichzeitig gibt es diejenigen, die danach streben, die Bedeutung des Genusses, der mit Tierfleisch zusammenhängt, zu verteidigen. Dieses Argument möchte eine zwingende Verbindung, eine Art Gleichung: der Tod eines anderen = eigene Zufriedenheit. Eine irgendwie lineare, eindimensionale Sichtweise. Werde ich in einem der nächsten Blog-Einträge noch einmal näher betrachten.

In einem meiner früheren Projekte habe ich Personen mit unterschiedlichem Hintergrund gebeten, ihren Standpunkt zu den Praktiken im Zusammenhang mit der Fleisch und Milchproduktion zu erläutern. Ich versuchte, ihren Wunsch und ihre Fähigkeit zu verstehen, Wissen und Gefühle zu unterdrücken. In der Tat hängt die bewußtlose Fähigkeit, schmerzbeladenes Essen zu genießen, mit einem Mangel an Realismus zusammen. Ich stütze mich dabei auf eine Neudefinition des Realismus von Anna Barcz: Sie schlägt vor, den Begriff Realismus neu zu verwenden, als "Versuch, die Realität zu öffnen“.


Verschiedene Perspektiven hierzu:

Philosophie: Eine der Fragen, die sich stellt, sobald wir über den Verzehr von Fleisch anderer Lebewesen nachdenken, die einzig aus dem Grund eines angeblichen Vergnügens beim Essen getötet wurden, lautet: Ist es ethisch vertretbar, einem anderen fühlenden Wesen, das Recht auf Leben zu entziehen? Um es deutlicher auszudrücken: Was gibt uns das Recht, sie einerseits in LebensgefährtInnen und andererseits in namenloses Produktionsmaterial, alias „Nutztiere“, zu diskriminieren? Die Tatsache, dass viele Menschen die bloße Existenz von realem Horror eines Lebend-Tiermarkts als normal ansehen, ist einige weitere Überlegungen wert. Die Behandlung dieser Tiere hat Jacques Derrida als ungleichen Kampf und sogar als einen andauernden Krieg bezeichnet („une lutte inégale, une guerre en cours“).

Umweltschutz: Es gibt überwältigende Beweise für die Verbindung von Lebensstil, insbesondere von Ernährungsgewohnheiten und Umwelt- und, wie im Moment, globalen Gesundheitsfragen. Die Verschwendung von Land für den agroindustriellen (auch genannt aggro-industriellen) Komplex ist ziemlich absurd: Anbau von Nahrung für Tiere, die gegessen werden sollen. Die Zerstörung riesiger Gebiete, Wälder und Regenwälder. Hinzu kommen: die zerstörerischen Emissionen von CO2 und anderen klimaschädlichen Gasen durch intensive Landwirtschaft.

Psychologie: Wie sollen wir als Gesellschaft mit den gewalttätigen, andauernden, alltäglichen Praktiken der Ausbeutung und Tötung von Millionen fühlender Wesen umgehen? Unnötig zu sagen, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Bereitschaft zur Gewaltanwendung und dem psychischen Wohlbefinden einer Gesellschaft geben muss.

Die Wahl des Essens ist keine persönliche Frage des Geschmacks. Sie wirkt sich auf das Überleben auf der Erde aus. Es erscheint höchst fragwürdig, wie man zukünftigen Lebewesen die aktuelle Verschwendung und Zerstörung erklären soll. Sie müssen mit den Folgen fertig werden. Vielleicht auch einige von uns aktuellen Zeitgenossinnen, wenn wir zäh genug sind, um zu überleben Vielleicht wird die Welt länger als bis zum nächsten blutigen Fest dauern. Vielleicht sollten wir vorbereitet sein.


- Düster, düster dieser Input. Da möchte ich noch was Schönes als Gegengewicht erzählen! meint Zebra. - Laß hören! antwortet Okapi. - Es gibt Leute, die kuscheln mit Lamas weil das so entspannend ist. - Was ist das Schöne daran? Okapi zieht irritiert eine Augenbraue hoch. Mögen das die Lamas? - Eine Zeit lang schon. Sie haben nicht so große Probleme sich abzugrenzen wenn’s ihnen zu viel wird. Du weißt schon... Zebra spitzt die Lippen.


Anna Barcz: Animal Narratives and Culture. Vulnerable Realism. Cambridge Scholars Publishing, 2017

Donna Haraway: When Species Meet, University Of Minnesota Press, 2007

Jacques Derrida: L’Animal que donc je suis. Galilée, 2006

(The Animal that therefore I am. Fordham University Press, 2008)

(Das Tier, das ich also bin. Passagen Verlag, Wien 2010

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