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  • Autorenbildsusakarr

What we play is Life

Gönne mir einen entspannten Lesenachmittag auf der Terrasse, mit Weintrauben und Blaubeeren. Eine Hornisse vom Nest über unserer Haustür gesellt sich zu mir und ich vermache ihr eine schöne saftige Weintraube. Ich lege sie auf den Holztisch, gegenüber steht mein Teller. Wir beide genießen die Sonne, sie knabbert aus verschiedenen Positionen an der Traube. Mal sitzt sie oben drauf, mal auf dem Tisch. Wenn es ganz still ist, kann ich sogar hören, wie die Schale durchbrochen wird. Die Fühler bewegen sich antennenmäßig immer wieder in verschiedene Richtungen. Ich versuche den Sinn zu erfassen, aber offensichtlich entgeht mir, was sie wahrnimmt. Ihre schönen großen schwarzen Augen, die aus vielen einzelnen Facetten bestehen, und das spitz zulaufende Gesicht mit den filigranen Mundwerkzeugen bilden mit den wohlproportionierten Flecken und Streifen ein perfektes Antlitz. Unsere kleine Nachmittagsgemeinschaft fühlt sich harmonisch und ausgeglichen an.


Nach einer Weile legt sie eine Pause ein, ähnlich wie ich, die immer wieder das Buch zur Seite legt und in die Landschaft schaut oder die Hornisse beobachtet und fotografiert. Ich wüsste gerne wie sie die Begegnung findet. Was nimmt sie noch wahr, außer den Bildern die wir beide sehen? Was teilen ihr die 3 Ocellen, geheimnisvolle Seh- und Gleichgewichtswerkzeuge, die perfekt über die Stirn verteilt sind, mit? Als die Sonne nicht mehr auf die Terrasse scheint, verabschiede ich mich von meiner Nachmittagsgenossin. Es war ein Vergnügen sie kennenzulernen. Ich hoffe sie hat noch einige schöne Spätsommertage.



What we play is Life


Treat myself to a relaxing afternoon of reading on the terrace, with grapes and blueberries. A hornet from the nest above our front door joins me and I bequeath her a nice juicy grape. I place it on the wooden table, opposite is my plate. We both enjoy the sun, she nibbles on the grape from different positions. Sometimes she sits on top of the fruit, sometimes on the table. When it's very quiet, I can even hear the grape’s shell being pierced. The feelers move antennae-like over and over in different directions. I try to make sense of it, but obviously what she perceives escapes me. Her beautiful large black eyes, composed of many individual facets, and the tapered face with filigree mouthparts form a perfect countenance with the well-proportioned spots and stripes. Our little afternoon community feels harmonious and balanced.


After a while, she takes a break, much like me, who keeps putting the book aside and looking out at the landscape or watching and photographing the hornet. I would like to know how she feels about the encounter. What else does she perceive besides the images we both see? What do the 3 ocelli, mysterious tools of vision and balance distributed across the forehead, tell her? When the sun stops shining on the terrace, I say goodbye to my afternoon companion. It was a pleasure to meet her. I hope she still has some beautiful late summer days.


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